Die Geschichte des Leistungszentrums Herzogenhorn
Das Leistungszentrum Herzogenhorn wurde vom Skiverband Schwarzwald e.V. (SVS) 1955 geplant und 1958 mit dem 1. Bauabschnitt eingeweiht. Die erteilte Baugenehmigung im ältesten Naturschutzgebiet des Schwarzwaldes und des Landes Baden-Württemberg erschien nach jahrelangen Bemühungen wie ein Wunder. Der damalige Regierungspräsident Anton Dichtel hat mit seinem pragmatischen Handeln und Denken dem Schwarzwälder Skilauf unschätzbare Dienste erwiesen.
Aber auch in den eigenen Reihen des SVS ging die Planung und der Wunsch für ein Trainingsheim nicht unwidersprochen durch die Bezirke und Vereine. Letztlich behielt aber sportliches Denken und der Wunsch an die großen sportlichen Erfolge der Gründerzeit wieder Anschluss zu finden, die Oberhand. Nach kontroversen Diskussionen ergab eine Abstimmung aller stimmberechtigten Verbandsmitglieder mit überzeugender Mehrheit den Verzicht aller Zuschüsse an Bezirke und Vereine zu Gunsten der Finanzierung des Herzogenhorns.
Doch auch dieses zweijährige Stillhalten konnte die immer größer werdenden finanziellen Engpässe nicht verhindern. Nach vorübergehender Schließung des Hauses, bedingt durch Personalmangel und Verweigerung weiterer Bankkredite, stand die Übergabe des Hauses an eine Landesinstitution wie Versehrtensport oder Landespolizei drohend vor dem SVS. Hierzu kam es jedoch nicht:
Im Spätherbst 1965 wurde nach schwierigen Verhandlungen mit Bund, Land, Kommunen und Deutschem Skiverband (DSV) das Herzogenhorn als Leistungszentrum anerkannt. Bund und Land übernahmen die bestehenden Verpflichtungen und gaben gleichzeitig die Zusage für den Ausbau zum ersten Bundesleistungszentrums des Sports in Westdeutschland.
In den folgenden Jahren wurde das Herzogenhorn für den ganzjährigen Leistungssport ausgebaut und erweitert. Von 1965 bis heute, auch nach der Eingliederung in den Olympiastützpunkt Freiburg-Schwarzwald (OSP) im Jahre 1988, war und ist das Herzogenhorn durch seine einmalige Lage eine Visitenkarte des Deutschen Sports. In- und ausländische Delegationen und Trainingsgruppen sind gern gesehene Gäste.
Seiner ursprünglichen Zweckbestimmung als BLZ für den nordischen Skilauf wurde das BLZ nicht voll gerecht, da es durch Skisportler allein nicht ausgelastet war. Dafür tummelten sich aber immer wieder Spitzensportler aus den verschiedenen Sportarten auf dem Horn und trugen für eine entsprechende Auslastung bei. So hielten die Ruderer unter dem legendären Karl Adam, die Radfahrer unter Gustav Kilian, bis heute auch regelmäßig Gewichtheber und Leichtathleten, darunter zahlreiche spätere Olympiasieger und Weltmeister, ihre WM- und Olympiavorbereitungen auf dem "Horn" ab.
Prominenten Besuch gabs im Frühsommer 1974, als die brasilianische Fußballnationalmannschaft das Leistungszentrum in toto als Quartier für die WM-Vorbereitung beschlagnahmte. Die sprichwörtliche Schneesicherheit der Herzogenhornloipen selbst in milden Wintermonaten ist aber auch ein Garant für gesichertes Lauftraining unserer Langläufer, Kombinierer und Biathleten. Diese Oase einer vom Autoverkehr befreiten Natur wird ergänzt durch eine Gastronomie, welche sich über die engeren Grenzen unserer Schwarzwaldheimat einen besonderen Ruf erworben hat. Modern eingerichtete Schulungsräume (70 Personen) mit Datenbeamer/Overheadprojektor sind guter Standard im Leistungszentrum. Für den außersportlichen Teil stehen zwei Aufenthaltsräume mit SAT/TV zur Verfügung.
Ein besonderer Service bietet im Winter der Einstieg in die direkt am Haus beginnende homologierte Langlaufstrecke mit einem Streckennetz von insgesamt 15 Kilometern. Das Leistungszentrum Herzogenhorn verfügt insgesamt über 29 Doppel- und zwei Einzelzimmer, die teilweise mit Dusche/WC ausgestattet sind. Neben dem Hallenbad/Sauna mit Unterwassermassage, einem Rasensportplatz mit Normspielfeld und einer Wurfanlage für Hammer/Diskus gehört zum Haus auch eine Turnhalle mit Kraftraum/Physiotherapie.